Dienstag, 16. Juli 2013

AM MORGEN - Teil 2

...Nachdem mich ja meine lieben 4Beiner dazu überredet haben, doch noch ein wenig zu warten, sollte ich eigentlich dann mal locker und gut gelaunt meinen Sohn nochmal wecken, der ja eigentlich auch jeden Abend vor dem Schlafen gehen sagt, er möchte doch morgen schon um 6 Uhr geweckt werden, damit genügend Zeit bleibt, um seine Morgentoilette zu erledigen, zu frühstücken....usw
aber eigentlich läuft es dann ein wenig anders.
Ich nehme noch einen kräftigen Schluck aus meiner Kaffeetasse, gehe zielstrebig in sein Zimmer und meine bestimmt:"Aufstehen, aber flott!" Hinten nach murmle ich soetwas wie:"Bitte!"
Denn eigentlich soll man ja zu seinen Kindern immer vorbildhaft höflich sein. Ja und eigentlich sollte mein Sohn dann auch aufstehen...
Bevor das geschieht habe ich schon fast meinen ganzen Haushalt erledigt!
Meine mittlerweile mich anmaunzenden, und mir um die Beine streichenden Katzen, teilen mir eigentlich auch schon zum vermehrten Male mit:" Hunger!"  Und nachdem ich dann schon des Öfteren über sie drüberstolpere lenke ich sie doch mal lieber mit Futter ab. Ich nehme die Dose aus dem Regal, gehe in die Küche und kaum habe ich die Schublade mit dem Besteck geöffnet, sitzt auch schon die erste auf der Küchenplatte - obwohl sie daß ja eigentlich nicht darf... Nachdem ich sie vorsichtig hinuntergeschubst habe und wieder zur Lade greifen möchte, um mir eine Gabel oder einen Löffel zu nehmen, sitzt sie auch schon wieder auf der Herdplatte um genau zu beobachten ob ich denn auch alles richtig mache. So: Löffel weg, Katze runter die Zweite!!!
Und eigentlich sollte sie es jetzt geschnallt haben - aber weit gefehlt - sie versucht es immer wieder - und so gibt es noch weiter Versuche, die Dose mit Futter doch für sich allein zu erobern.
Nach dem gefühlten zehnten Versuch, gibt sie dann eigentlich auf, aber nur, damit sie die schnellste beim Futterplatz sein kann....Ich fühle mich gut, gesiegt zu haben und serviere den Katzen, die sich nun alle versammelt haben ihre Ration an Futter und bin mit dem Kopf eigentlich schon wieder bei meinem Sohn: " Ob der wohl schon aufgestanden ist?" Und eigentlich sollte ich nachsehen, aber ich erledige dann schnell noch all die anderen Kleinigkeiten - ich wische alle Flächen ab, damit sie von den Haaren meiner Katzen befreit sind, reinige die Katzentoiletten, schaffe auch noch das Ausräumen des Geschirrspülers und das Herrichten der Pausenbrote für meine Kinder bevor ich dann mit Schrecken feststelle, daß mein Sohn eigentlich nur mehr zehn Minuten Zeit hat, um den Bus zu erwischen.
Im Eiltempo wische ich nochmal über die Küchenarbeitsplatte und eignentlich sollte ich jetzt nochmal bestimmt, aber trotzdem liebevoll meinen Sohn darauf aufmehrksam machen, daß es jetzt wirklich schon dringend ist...Und wenn er Glück hat, steht er bereits in Unterhosen im Zimmer - planlos vor seinem Kasten - der eigentlich nur 3 Jeans, ausschliesslich schwarze oder graue T-Shirts und Pullis enthält und wo eigentlich die Auswahl der Bekleidung schon aufgrund dieser Tatsache schneller gehen müsste...aber eigentlich ist es dann anders.
Eigentlich reiße ich dann schon etwas ungehalten die Tür auf und in forschem Ton entkommt mir dann nur mehr ein: " Aufstehen! Du hast 10 Minuten!" Türe zu und weiter geht`s!
Und mein lieber Sohn sollte dann eigentlich rasch die Auswahl seiner Bekleidung treffen, seine Morgentoilette erledigen und beschwingt zur Schule fahren - aber es ist natürlich nicht so!
Er stapft dann halbwegs bekleidet aus seinem Zimmer und bewegt sich schleichend Richtung Bad. Im Vorübergehen streichelt er noch wie automatisiert die eine oder andere Katze und dann höre ich wirklich auch noch das Wasser im Badezimmer rauschen.
Brav wie er ist, sollte er nun eigenlich noch schnell seine Zähne putzen, sein Gesicht waschen...aber eigentlich läuft es ganz anders. Das Wasser läuft damit er seine Finger damit benetzen kann um sich durch die Haare zu fahren die dann auch noch mit einer halben Spraydose fixiert werden - die Morgentoilette gegen den Geruch erledigt das extra starke Deo und wenn er aus dem Badezimmer rauskommt, sieht es fast so aus, als würde er eine Nebelmaschine mit Geruch mit sich tragen!
Er schafft es auch noch im Vorbeigehen seine Jause mitzunehmen, mich um Geld zu bitten und sich dann wirklich ins Vorzimmer zu begeben um seine Schuhe anzuziehen.
Womit wir beim nächsten eigentlcih wären.... denn eigentlich ist jetzt keine Zeit mehr um die Bänder der Schuhe laaaangsam auseinanderzuziehen und mal reinzusteigen...aber er hat alle Zeit der Welt, eigentlich...wenn nicht der Bus wäre.
Ich also ins Vorzimmer:" Los! Du mußt raus! Der Bus wartet nicht auf dich! Und nimm die Jacke, es ist kalt!"
Er:" Ja! Das geht sich aus!" und rauscht hinaus - natürlich ohne Jacke und manchmal auch ohne Pausenbrot!
Nachdem ich wie jeden Tag verwundert über die stoische Ruhe meines Sohnes den Kopf schüttle, wandert mein Blick zur Uhr, und schon ist mein Puls wieder höher, denn jetzt kommt sie an die Reihe - mit Aufstehen!
Eigentlich!!!

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